Dieselkraftstoff ist günstig, das macht die Dieselmotoren so unglaublich beliebt. Jedenfalls bei Vielfahrern, denn dem billigen Sprit stehen höhere Steuern entgegen, sodass sich ein Diesel erst ab einer gewissen Jahreslaufleistung wirklich lohnt. Doch abgesehen davon haben die Dieselfahrzeuge ein ganz anderes Problem: Sie verpesten die Umwelt, und das stärker als bisher angenommen, weil die Abgaswerte seitens der Hersteller gerne geschönt werden, um es vorsichtig auszudrücken. Sollte man nun seinen Diesel verkaufen?
Ein Dieselskandal jagt den nächsten
Der Dieselskandal von VW war kein Einzelfall, sondern rückte die gesamte Autobranche in den Fokus der Umweltschützer. Offenkundig wurde bei den Abgaswerten von Dieselmotoren kräftig nachgeholfen, um sie in besserem Licht dastehen zu lassen. Nun geht der Krug so lange zum Brunnen, bis er bricht und genau das ist mit dem Dieselskandal geschehen. Die zuverlässigen, starken, unverwüstlichen Dieselmotoren mit dem billigen Kraftstoff haben einen mächtigen Knacks bekommen. Je mehr in diesem unangenehmen Thema gewühlt wird, desto mehr Dreck taucht unter dem Teppich auf. Jüngster Skandal: Laut Zeitungsberichten hat scheinbar auch Audi eine illegale Software eingesetzt, weshalb der VW-Tochter eine riesige Rückrufaktion droht. Das Vertrauen bröckelt unaufhörlich, immer mehr Autofahrer möchten Ihren Diesel verkaufen. Das Problem? Es finden sich immer schwieriger Käufer.
DAT-Studie gibt Aufschluss: Dieselfahrzeuge sind rückläufig
Die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) hat 700 Händler befragt und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass Dieselfahrzeuge nicht mehr stark gefragt sind und Autokäufer bei der Wahl den vergleichbaren Benziner vorziehen. Ausserdem gaben über 50% der befragten Händler an, dass sie bei gebrauchten Dieseln mittlerweile einen höheren Rabatt als bei Benzinern anbieten müssen, um überhaupt die gebrauchten Diesel verkaufen zu können. In der Schweiz wird dieses Bild nicht viel anders aussehen. Eine Phase oder ein Trend? Das wird sich zeigen, doch ist eines sicher: Das Angebot und die Subventionen für alternative Antriebe werden es den Dieseln nicht einfacher machen und vielleicht ist man wirklich gut beraten, seinen Diesel zu verkaufen, so lange es noch Geld dafür gibt. Wie die Erfahrung auf dem Markt zeigt, kann es plötzlich ganz schnell passieren, dass einem Produkt das Vertrauen komplett entzogen wird.